Sonntag, 1. März 2009

Flucht aus dem Norden ->ab in den (sonnigen?!) Süden

So denn, das Outback hinter uns gelassen voller Erwartungen Richtung Norden gefahren. Leider konnten wir nicht viel machen im Outback. Die meisten tracks waren schon früh wegen der Hitze geschlossen, nachts schlafen war auch fast unmöglich, genau, wegen der Hitze! Vielleicht sollten wir zu einer anderen Jahreszeit dort wieder vorbei schauen. Also gut, lets go north. Wir hatten schon mitbekommen, dass es eventuell Probleme geben könnte an die Ostküste vor zu kommen, denn es ist Regenzeit in Nord-Australien. Was sich dann auch als richtig heraus stellen sollte. Es gibt nur eine Verbindungsstraße die geteert ist vom Outback nach Osten und eine nach Westen. Der rest sind alles nur Schotterpisten! Ohne Tankstellen und Zivilisation weit und breit. Tennant Creek, der Abzweig gen Osten. Die nette Dame an der Touristinformation meinte, die Straßen sind zum Teil überflutet oder garnicht mehr vorhanden. Sie zeigte uns ein vier Tage altes Bild von ihrer Brücke in der Innenstadt, die normalerweise ca. 2m über dem Wasser ist, nun ja, diesmal war sie 1m unter Wasser! Dito auch Bilder von den Straßen Richtung Osten. Aber einspuhrig sind sie wohl befahrbar im Moment, d.h. wir mussten bis spätestens 17 Uhr die Schranke passiert haben um bis Mt Isa durch fahren zu dürfen/können. Ungewiss ob diese eventuell schon wieder geflutet sein könnten bzw. gesperrt sein könnte.Bis dort hin hatten wir noch ca. 200km zu fahren und es war schon halb zwei... Kurze diskussion, dann verlängern wir den Australien Trip und fahren über Darwin an der Westküste runter... darauf hin kam der Einwand, "Sorry guy´s, NT Newspapers Headline, welcome Queensland, goodbye Western Australia!" Also, kurz erklärt, die einzige geteerte Verbindungsstraße aus dem Outback heraus richtung Westen ist ebenfalls wegen Überflutung für die nächsten 10-15rage gesperrt! Tja, also los ins ungewisse! Der Weg nach Mt Isa war ohne Hindernisse zu meistern, überall waren sie mir der Raparatur von Straßen beschäftigt. Tags darauf, ja wir sind jetzt in Queensland, neue Infos eingeholt wie die Straßen in Richtung Osten aussehen. Scheinbar können wir ohne größere Probleme bis nach Townsville durchziehen, die Straßen sollen frei sein. Leider wurde daruas dann nichts... An der Kreuzung Townsville / Rockhampton war die eingetlich geplante Straße gesperrt, also mussten wir Richtung Rockhampton fahren. Unterwegs bei einer kleinen Pause sind wir auf einen "Local" aus Cairns gestoßen, wir haben noch nie einen Aussi so oft FUCK sagen hören! Er müsse jetzt 1200km Umweg fahren nach Hause, nur wegen den Straßensperrungen! Er gehe kein Risikio ein. Wir haben einen Abkürzung genommen und nur 140km Umweg gehabt. In Winton meinte der nette Herr von der Tankstelle, die kleine Straße nach Hughenden ist passierbar, der Highway bis nach Townsville ist offen, max. zwischen Chraters Towers und Townsville könnte es Probleme geben. Er sollte auch Recht behalten, bis auf das wir schon kurz vor Charters Towers durch ca. 40cm tiefes Wasser fahren mussten... ein Creek (kleine Bäche hier) hat sich breit gemacht auf der Straße! Aber die Locals haben´s vor gemacht, dass man durch kommt, dann schaffen wir das locker mit unserer Fr(i)eeda ;) So hatten wir dann keine weiteren Hindernisse mehr bis nach Townsville. Nach 16h Fahrt endlich die Gewissheit, nichtmehr irgendwo später fest zu sitzen! Am nächsten Tag erfuhren wir, das die Strecke Charters Towers - Townsville seit den Morgenstunden gesperrt war!







Als ob der Tag zuvor nicht schon genug war machte das Auto 40km vor Townsville auch noch schlapp. Die Wasserpumpe war defekt, sodass wir Kühlwasser verloren und das Auto ziemlich warm wurde. Mit der Hilfe des von Arne "installierten" offenen Kühlsystems und dem immer wieder Nachfüllen von Wasser schafften wir es zum empfohlenen Mechaniker (der auf Kühlsysteme bzw. wohl eher Kühlergrills spezailisiert war). Er empfahl uns freundlich an einen anderen weiter der uns das Ding für schlappe 1100 bucks reparieren wollte. Allerdings war er so nett uns zu sagen, dass in der Gegend dort noch andere wären, die es womöglich schneller und günstiger reparieren könnten. So fuhren wir zum nächsten um die Ecke und konnten dem Frieden noch nicht so recht trauen als der uns sagte, dass er die Reparatur samt material für 430 Bucks machen könnte. Doch nachdem er dann noch ein anderes Teil austauschen musste kostete die Reparatur tastächlich nur 470$ und die regnerischen Tage in Townsville gingen schneller vorbei als wir gedacht haben. Gen Süden sollte das Wetter doch besser sein...Schade - falsche Hoffnungen.



Die folgenden Tage kann man ganz gut wie folgt zusammenfassen: Regen, Regen, Überschwemmung, Regen, schlechter Campingplatz und schlechte Party in Airlie Beach, hab ich Regen schon erwähnt?! Naja, leieder zu schlechtes Wetter um in Town of 1770 Tauchen zu lernen, achso ja und nochmal Regen, Regen, Regen. :(((

In Bundaberg hatten wir dann Glück. Einen schönen Platz zum Übernachten haben wir im Hafen gefunden und nach all der Demotivation der letzten Tage einmal wieder einen richtig guten Fisch genossen.
Am 2. Tag haben wir mittags schon beschlossen abends zum "mon Repos"-Reserve zu gehen und dort ein paar Wildlife Schildkröten zu sehen und ein bisschen was über sie zu lernen... Und wir hatten SOWAS VON GLÜCK :)
Kein Regen den ganzen Abend. Und kaum dass wir dort waren hatte eine Rangerin schon ein Nest gefunden wo ein paar kleine Loggerhead-Schildkröten-Babys dabei waren sich ihren Weg ans "Nachtlicht" und dann ab in den Pazifik zu bahnen. :) Als wir dort angekommen sind, streckten die ersten gerade ihre Nasen aus dem Sand. Wir durften dann zusehen wie sie aus ihrem Nest schlüpften, sie genau anschauen und streicheln und dann haben wir mit Taschenlampen eine Gasse gebildet, die die kleinen dann entlang und ab ins Wasser gewatschelt sind... Echt spannend und interessant. Danach hat dann eine andere Rangerin das Nest ausgegraben um zu sehen wieviele Schalen drin sind, wieviele Eier nicht befruchtet waren und wieviele Schildis es nicht geschafft hatten. 4 waren tot und 12 lebendige waren noch drin, die es wahrscheinlich auch nicht geschafft hätten, wenn sie nicht rausgeholt worden wären...Danach dachten wir dass es vorbei wäre. Dann plötzlich hieß es, dass wir alle unbedingt sofort ganz still stehen bleiben sollen. Ein schwarzer hügel begann sich aus dem Wasser zu heben und eine Mama-Loggerhead Schildkröte schleppte sich an Land, begann ein Nest zu graben und wir konnten dabei sein, als sie ihre Eier legte, das Nest wieder zuschaufelte und sich dann wieder ins Wasser zurück begab.
Dann kamen auch noch ein paar andere Ranger, die dabei waren, als ein paar Flatbackturtles schlüpften und zeigten uns diese etwas größeren Babies.

[eventuelle Ähnlichkeiten mit von mir verschickten e-mails sind mir bitte nachzusehen, da ich das nicht nocheinmal tippen wollte... ;) ]







Bundaberg war also der Lichtblick und eine gute Motivation für die nächsten Tage etwas optimistischer zu sein, was das Wetter anging...
Bei relativ gutem Wetter sind wir daraufhin nach Angourie gefahren wobei wir in Surfers Paradise und nahe Byron Bay einen kurzen Stop eingelegt haben.
In Angourie durften wir bei Helen wohnen, die wir zuvor im Flugzeug von London nach Tokyo kennen gelernt hatten. Die Tage dort waren einfach relaxed bei Sonnenschein, einem 2min Fußweg zum Strand und sehr netten Gastgebern. Für mich war es außerdem vorteilhaft, da sie mir einen guten Zahnarzt empfeheln konnten und ich so meine Weißheitszahnentzündung auskurieren konnte. Als Dankeschön haben wir am vorletzten Abend selbstgemachte Käsespätzle mit Salat serviert...eine riesen Arbeit, die sich aber gelohnt hat. Es scheint nämlich allen sehr gut geschemckt zu haben. :) Nachdem die Frieda einen Abwasch bekommen und wir nochmals ein wenig "Slowfood" im örtlichen, 8 tage die Woche geöffneten, Café genossen hatten machten wir uns auf den Weg zurück in Richtung Sydney, wobei wir leider auch auf dieser Strecke zwei weitere regnerische Tage erwischten.










2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Dann seid ihr ja vom Buschfeuer verschont geblieben! Aber es Wasser hat euch erwischt ;-)
Man kann einfach nur staunen, wenn man sieht, was ihr dort so erlebt!
Wünsch euch noch ne gute Weiterreise, ihr werdet bestimmt viel Spaß ham =)

p hat gesagt…

Mit der Schildkrötengeschichte werdet ihr noch so manches Frauenherz erobern, back in old europe!